Dissertation

Mein Buch Jüdischer Adel ist hervorgegangen aus einer am Historischen Seminar der TU Braunschweig entstandenen Dissertation, die ich Anfang 2011 »summa cum laude«, also mit Auszeichnung, verteidigt habe. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Ute Daniel, Zweitgutachterin war Prof. Simone Lässig. Vgl. auch den Eintrag in der Datenbank Promotio des Historikerverbands, in dem ich mein Projekt so zusammenfasse:

»Gegenstand der transnationalen und multiperspektivischen Arbeit sind Adelsverleihungen an Juden im 19. Jahrhundert. Gefragt wird – mit einem Schwerpunkt auf Österreich, Großbritannien und Preußen – nach Möglichkeiten und Bedeutungen, Judentum und Adelstitel zu vereinbaren. Insgesamt zeigt sich: Noch um 1900 war in ganz Europa die Nachfrage nach Adelstiteln und anderen staatlich-monarchischen Auszeichnungen hoch, bei jüdischen nicht anders als bei nichtjüdischen Großbürgern. Die unbestreitbaren Länderunterschiede, was die Anzahl jüdischer Adliger betrifft, liegen im sehr unterschiedlichen Angebot an Titeln begründet. Und die Initiative zu einer Adelsverleihung lag in aller Regel beim Adelsinteressenten, nicht bei Monarchen, Ministern oder Bürokraten.«

Zusammenfassung auf Englisch (vgl. German Studies Association Newsletter, Bd. 40, Nr. 1 vom Frühling 2015, S. 32):

»My dissertation is about ennoblements of Jews in 19th-century Europe—focused on Austria, Britain, and Prussia—and their implications. It shows that other than most scholars believe still at about 1900 there was a strong demand for titles of nobility and similar honours all over Europe, there being no difference between Jews and gentiles. Also, with regularity bestowing high decorations on prominent Jews caused the same mechanisms of perception within Jewry. What differed a lot from country to country, however, was the supply of ennoblements concerning Jews. To pay attention to transnational aspects is of special importance in this story anyway, be it the ennoblement of foreign subjects, the migration of already ennobled families, or Jewish authors bearing in mind decorations of Jews abroad. My study, being a contribution to the history of Jewish-gentile relations, is the first one to shed light on the phenomenon of Jewish nobility in a multiperspective and transnational way.«

Während der Promotionsphase war ich zwei Jahre lang Stipendiat: des Leo Baeck Fellowship Programms des Leo Baeck Instituts London und der Studienstiftung (2006/07, mit längeren Forschungsaufenthalten in Wien und London) und des Instituts für Europäische Geschichte in Mainz (2008). Die restliche Zeit habe ich parallel gearbeitet, vor allem als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Universitätsarchivs Braunschweig. Geschrieben habe ich das Buch in erster Linie an meinem Schreibtisch in Göttingen. Für die Publikation überarbeitet habe ich es, während ich Bibliotheksreferendar in Osnabrück und München war.

Zum Promotionsprojekt gibt es ein Interview, das das Internetportal Geschichte in Braunschweig (GiBS.info) 2007 mit mir geführt hat.