Bleichröder

Konfession: jüdisch, evangelisch

Adelstitel: 1872 preußischer Adelsstand für Gerson (von) Bleichröder (1822–1893), Bankier, Geheimer Kommerzienrat und britischer Generalkonsul in Berlin, Besitzer des Guts Gütergotz (bei Teltow)

Die Kinder des prominenten Privatbankiers konvertierten schon zu seinen Lebzeiten.

Literatur: Adelslexikon, Bd. 1 (1972) (= Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 53), S. 429; Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, Bd. 11 (1917), S. 79f.; Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, T. B, Bd. 25 (1933), S. 38f.; Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 20 (1959), S. 42–44; Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Bd. 21: Brandenburg und Preußen, Frankfurt/M. 2002, Tafel 20; Drewes, Jüdischer Adel, 2013, S. 210–212 und öfters — Über Gerson von Bleichröder siehe Neue Deutsche Biographie, Bd. 2 (1959), S. 299 (auch online verfügbar); Fritz Stern, Gold und Eisen. Bismarck und sein Bankier Bleichröder, Frankfurt/M. 1978

Internetressource: Artikel »Gerson Bleichröder« in der deutschsprachigen Wikipedia

Landau (Berlin)

Konfession: jüdisch

Adelstitel: 1882 sachsen-coburg und gothaischer Freiherrnstand für Jakob (Freiherrn von) Landau (1822–1882), Bankier und Geheimer Kommerzienrat in Berlin, Besitzer des Guts Merten an der Sieg; 1888 sachsen-coburg und gothaische Bestätigung des Titels für dessen Sohn Wilhelm (1848–1908), Privatgelehrter in Berlin

Der Titel wurde in Preußen nicht anerkannt. Da Wilhelm (Freiherr von) Landau die Staatbürgerschaft von Sachsen-Coburg und Gotha angenommen sowie die von Preußen abgelegt hatte, wurde die spätere Führung des Titels durch ihn jedoch nicht beanstandet. Die beiden anderen Söhne des Geadelten, die bedeutenden Berliner Bankiers Eugen und Hugo Landau, haben ihn nicht geführt.

Literatur: Adelslexikon, Bd. 7 (1989) (= Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 97), S. 143; Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, Bd. 33 (1883), S. 452f., u. Bd. 81 (1931), S. 255f.; Klaus Freiherr von Andrian-Werburg, Die Nobilitierung preußischer Untertanen in Sachsen-Coburg und Gotha, in: Archivalische Zeitschrift, Bd. 75 (1979), S. 1–15, hier S. 10; Drewes, Jüdischer Adel, 2013, bsds. S. 127–133 u. 252–257 — Über Jakob Freiherrn von Landau siehe Neue Deutsche Biographie, Bd. 13 (1982), S. 481f. (auch online verfügbar)

Picciotto

Konfession: jüdisch

Adelstitel: 1806 österreichischer Ritterstand für Raphael Picciotto (1742–1827), Großkaufmann und österreichischer Generalkonsul in Aleppo

Der wohlhabende sephardische Adelserwerber, dessen Familie in den 1730er Jahren aus Livorno nach Aleppo gekommen war, hatte 1802 die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen. Das gesamte 19. Jahrhundert über versahen Nachkommen von ihm in Aleppo das österreichische Konsulat wie auch diverse Honorarkonsulate anderer Länder.

Literatur: Peter Frank-Döfering (Hg.), Adelslexikon des österreichischen Kaisertums 1804–1918, Wien etc. 1989, S. 153 — Zur Familie siehe Bernard Le Calloc’h, La dynastie consulaire des Picciotto (1784–1894), in: Revue d’histoire diplomatique, Bd. 105 (1991), S. 135–175; Emilio Picciotto, The Consular History of the Picciotto Family 1784–1895, o. O. u. o. J. [1998] (mit umfangreichem Dokumentenanhang); Yaron Harel, The Rise and Fall of the Jewish Consuls in Aleppo, in: Turcica, Bd. 38 (2006), S. 233–250

Internetressource: Genealogische Angaben auf der Website Les Fleurs de l’Orient (u.a. Seite für Cavaliere Raffaele De Picciotto)

Liebermann von Wahlendorf

Konfession: jüdisch und evangelisch-lutherisch

Adelstitel: 1873 österreichischer Ritterstand (mit »von Wahlendorf«) für Adolf (Ritter) Liebermann (von Wahlendorf) (1829–1893), Industrieller bzw. Rentier [und Kunstsammler] in Berlin; 1873 preußische Genehmigung zur Führung des Titels

Von den drei überlebenden Söhnen des Adelserwerbers, eines Onkels des Malers Max Liebermann, traten Paul (1861–1930) und Fritz (1865–1936) 1897 zum Christentum über. Vom jüdisch gebliebenen Sohn Willy Liebermann von Wahlendorf (1863–1939) gibt es lesenswerte, im Exil verfasste Erinnerungen: Willy Liebermann Ritter von Wahlendorf, Erinnerungen eines deutschen Juden 1863–1936, hg. von Ernst Reinhard Piper, München 1988.

Literatur: Adelslexikon, Bd. 7 (1989) (= Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 97), S. 353, u. Bd. 17 (2008) (= Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 144), S. 418f.; Peter Frank-Döfering (Hg.), Adelslexikon des österreichischen Kaisertums 1804–1918, Wien etc. 1989, S. 393; Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs, Bd. 5 (1912/13), S. 403–405; Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel, Bd. 15 (1921), S. 515f., und Bd. 21 (1929), S. 385f.; Drewes, Jüdischer Adel, 2013, S. 343–345 und öfters — Zur Familie siehe auch Marina Sandig, Die Liebermanns.Ein biographisches Zeit- und Kulturbild der preußisch-jüdischen Familie und Verwandtschaft von Max Liebermann (= Deutsches Familienarchiv, Bd. 146), Neustadt/Aisch 2005, bsds. S. 156–163 u. 379f.; Regina Scheer, »Wir sind die Liebermanns«. Die Geschichte einer Familie, Berlin 2006, öfters (S. 201 zur Nobilitierung)

Internetressourcen: Seite zum Erbbegräbnis Adolf Liebermann von Wahlendorfs auf dem Jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee; Seite zum Stolperstein zum Gedenken an Else Liebermann von Wahlendorf geb. Holländer (1876–1943) [Witwe von Paul Liebermann von Wahlendorf, die sich ebenfalls 1897, kurz nach ihrem Mann, hatte taufen lassen]; Artikel »Wilhelm Liebermann von Wahlendorf« in der deutschsprachigen Wikipedia

Rothschild

Konfession: jüdisch

Adelstitel: 1. 1816 österreichischer Adelsstand (1817 Ausfertigung des Diploms) für die Brüder Ambschel Mayer (1773–1855), Salomon Mayer (1774–1855), Carl/Calman Mayer (1788–1855) und Jacob/James Mayer Rothschild (1792–1868), Bankiers in Frankfurt am Main etc. — 2. 1822 österreichischer Freiherrnstand für die vier vorigen und ihren fünften Bruder Nathan Mayer Rothschild (1777–1836) in London; 1838 britische Anerkennung des Titels für dessen Sohn Lionel (de) Rothschild (1808–1879) — 3. 1847 britische Baronetwürde (nach dem Erstgeborenenrecht) für Nathan Mayers zweiten Sohn Anthony (de) Rothschild (1810–1876) (bzw. nach dessen Tod für die männlichen Nachkommen seines älteren Bruders Lionel) — 4. 1885 britisches Baronat (nach dem Erstgeborenenrecht) für Lionels Sohn Nathan Rothschild (1840–1915) [1]

Die berühmteste jüdische Adelsfamilie, einst wie jetzt! Einige Rothschilds in Großbritannien und Frankreich betätigen sich noch heute als Privatbankiers, Besitzer gediegener Weingüter, Philanthropen etc.

Literatur: Adelslexikon, Bd. 12 (2001) (= Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 125), S. 66–69, und Bd. 17 (2008) (= Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 144), S. 492; Peter Frank-Döfering (Hg.), Adelslexikon des österreichischen Kaisertums 1804–1918, Wien etc. 1989, S. 128 (dort »Mayer Rothschild« als Familienname angesehen) und 169; Geoffrey H. White (Hg.), The Complete Peerage, Bd. 11, London 1949, S. 211–213;Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, verschiedene Jahrgänge, zuerst Bd. 26 (1876), S. 652–657, zuletzt Bd. 83 (1933), S. 455–457; Burke’s Peerage & Baronetage, 106th Edition (1999), Bd. 2, S. 2458–2461; Debrett’s Peerage and Baronetage 2003, S. 1385–1387; Michael Jolles, A Directory of Distinguished British Jews, 1830–1930, London 2000, S. 52 u. 60; Albert M. Hyamson,The First Jewish Peer, in: Transactions of the Jewish Historical Society of England, Bd. 17 (1951/52), S. 287–290; Helga Krohn, Rothschild – von Rothschild – Freiherren von Rothschild, in: Georg Heuberger (Hg.): Die Rothschilds. Eine europäische Familie, Sigmaringen 1994, S. 53f.; Simone Mace, Vom Frankfurter Juden zum Lord Rothschild. Der Aufstieg der englischen Rothschilds in den Adel, in: Georg Heuberger (Hg.), Die Rothschilds. Beiträge zur Geschichte einer europäischen Familie, Sigmaringen 1994, S. 185–200; Drewes, Jüdischer Adel, 2013, öfters — Zur Familie Rothschild und zu einzelnen ihrer Mitglieder gibt es reichlich Literatur, daher sei hier nur auf die wichtigsten Personennachschlagewerke für Deutschland, Österreich und Großbritannien verwiesen: Neue Deutsche Biographie, Bd. 22 (2005), S. 129–136 (auch online verfügbar); Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Bd. 9, S. 288–290 (auch online verfügbar); Oxford Dictionary of National Biography, Bd. 47, S. 907–927 (nur teilweise online frei verfügbar)

Internetressourcen: Artikel »Rothschild« in der deutschsprachigen Wikipedia; Artikel »Rothschild family« und »Baron Rothschild« (zu den britischen Adelstiteln) in der englischsprachigen Wikipedia

[1] Im Annuario della Nobiltà Italiana, Neue Folge, 31. Ausgabe (2010), Bd. 3, S. 1195f., wird außerdem fälschlich ein gewisser Jean Henry de Rothschild (de Randeck) (1914–?) als Mitglied dieser Familie angesehen, dem 1965 von der Republik San Marino der Titel »nobile« verliehen wurde.

Békessy

Konfession: jüdisch, evangelisch-reformiert

Adelstitel: wohl nicht vorhanden

Der österreichische, nach 1945 in Westdeutschland wichtige Journalist und Bestsellerautor mit US-Staatsbürgerschaft Hans Habe (1911–1977) hieß eigentlich János Békessy und war gebürtiger Ungar. Seine jüdisch geborenen Eltern hatten sich kurz nach ihrer Hochzeit 1910 kalvinistisch taufen lassen; der Sohn war zeitlebens Protestant, wurde aber im Lauf seines Lebens immer einmal wieder mit seiner jüdischen Herkunft konfrontiert (Hans Habe, Ich stelle mich. meine Lebensgeschichte, München etc. 1986 [zuerst ersch. 1954], S. 27f. u. 38).
In seinen Erinnerungen erweckt Habe den Eindruck, seinem jüdischen Urgroßvater Meyer Békesi (ursprünglicher Familienname: Friedlieber) sei um 1860 ein ungarischer Adelstitel verliehen worden. Nach dem missglückten ungarischen Aufstand von 1849 sei dieser zehn Jahre mit Lajos Kossuth im Exil im Osmanischen Reich, in Großbritannien, den USA und Italien gewesen, 1859 sei er nach Ungarn zurückgekehrt und nicht viel später geadelt worden: »Ein Jahr nach seiner Rückkehr wurde Meyer Békesi die väterliche Schokoladenfabrik wieder zuerkannt; er wurde zum Rittmeister der Reserve befördert, und ein königliches Patent erfüllte seinen Jugendtraum – er durfte seinen Namen mit zwei ›s‹ und ›y‹ schreiben.« Zuvor heißt es in Habes Memoiren schon über ihn: »Kaum war der alte Friedlieber tot, als er den jüdischen klingenden Namen ablegte; er ließ sich ›magyarisieren‹. Er hieß von Stund an Békesi – ein Name, der beinahe aristokratisch klingt, wenn auch ein adeliger Békesi den Namen mit zwei ›s‹ und ›y‹ zu schreiben berechtigt wäre.« (ebd., S. 19 u. 17)

Tatsächlich deutet die Endung »ssy« bei ungarischen Namen auf einen Adelstitel hin. Eine Adelsverleihung an Meyer Békesi/Békessy lässt sich jedoch weder ungarischer- noch österreichischerseits nachweisen. Von einer nur »angeblichen Erhebung in den Adelsstand in den 1860er-Jahren« spricht denn auch Andreas Hutter in einem Beitrag über Imre Békessy (1887–1951), den umstrittenen ungarisch-österreichischen Journalisten und Vater von Hans Habe, für das Institut Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation.

Internetressource: Artikel über Hans Habe in der deutschsprachigen Wikipedia

Adlige, die für Juden gehalten wurden

Bei Siegmund Kaznelson (Hg.), Juden im deutschen Kulturbereich. Ein Sammelwerk, 3. Ausgabe mit Ergänzungen und Richtigstellungen, Berlin 1962, S. 1043–1060, findet sich eine Liste von »Nichtjuden, die für Juden gehalten wurden«. Sie nennt an Adligen im deutschsprachigen Raum:

Lou Andreas-Salomé [geb. von Salomé] (1861–1937), Schriftstellerin [und Psychoanalytikerin]

Alfred Freiherr von Berger (1853–1912), Theaterdirektor

Lily Braun geb. von Kretschmann (1865–1916), Schriftstellerin [und Sozialistin und Feministin]

Max von Fischel (1850–[1929; 1907 nobilitiert], Admiral

Karl [Ritter] von Frisch (1886–[1982]), Prof. der Zoologie [in München]

Adolph (1826–1903), Bankier, und David von Hansemann (1858–1920), Mediziner

Thea von Harbou (1888–1954), Schriftstellerin

Ferdinand von Lamprecht (1790–1864), Königlich preußischer Wirklicher Geheimrat

Baron Leitenberger [i.e. Friedrich (seit 1868 Ritter, seit 1873 Freiherr von) Leitenberger (1837–1899)], Philanthrop

Otto von Leitgeb (1860–1951), Schriftsteller

Franz von Liszt (1851–1919), Prof. jur. [Cousin des gleichnamigen Komponisten]

Sophie von Löwenthal geb. von Kleyle (1810–[1889]), Lenaus Freundin

Robert [1917–19 Edler von] Musil (1880–1942), Schriftsteller

Ernst von Possart (1841–1921), Schauspieler

Leopold von Sacher-Masoch (1836–1895), Schrifsteller

Emil G. C. von Sauer (1862–1942), Pianist und Komponist

August Varnhagen von Ense (1785–1858), Schriftsteller

Freilich waren die Ehepartner der Genannten z.T. jüdischer Herkunft. Die Liste, die sich ohne Weiteres fortsetzen ließe, enthält im Gegensatz zum berüchtigten Semigotha nur relativ prominente Personen. Eine jüdische Abstammung nichtjüdischer Personen wurde nicht nur, aber insbesondere von Antisemiten behauptet.

Bloch von Brodnegg

Konfession: jüdisch

Adelstitel: 1914 (Allerhöchste Entschließung) bzw. 1915 (Diplom) österreichischer Ritterstand für Adolf Bloch (Ritter von Brodnegg) (1848–1916), Zuckerfabrik- und Großgrundbesitzer in Böhmen, Kaiserlicher Rat

Der Geadelte war Sohn von David ben Abraham Bloch (ca. 1819–1892), Bankier und Zuckerfabrikbesitzer in Jungbunzlau (Böhmen)

Literatur: Peter Frank-Döfering (Hg.), Adelslexikon des österreichischen Kaisertums 1804–1918, Wien etc. 1989, S. 246; Adelslexikon, Bd. 17 (= Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 144), Limburg a. d. Lahn 2008, S. 97; Georg Gaugusch, Die Familie Bloch, Bloch-Bauer und Bloch von Brodnegg, in: Adler, Bd. 23 (2006), S. 155–160; ders., Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800–1938 (= Jahrbuch der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft »Adler«, 3. F., Bd. 16), Bd. 1, Wien 2011, S. 260–264

Internetressource: genealogische Angaben von Randol Schoenberg unter http://www.geni.com/people/Adolf-Bloch-von-Brodnegg/6000000008355102997 [aufgerufen am 22. August 2013]

Meyerbeer

Konfession: jüdisch

Adelstitel: 1854 württembergischer Personaladel (in Folge der Verleihung des Kommandeurkreuzes des Ordens der Württembergischen Krone) für Giacomo Meyerbeer (1791–1864), preußischer Generalmusikdirektor

Der berühmte, vielfach dekorierte Opernkomponist Meyerbeer (dessen Bruder, der Berliner Bankier Wilhelm Beer, ebenfalls im Ausland geadelt wurde) hat in Preußen, dessen Staatsbürger er war, keinen Antrag auf Führung des Titels gestellt und das »von« selbst nicht geführt.

Vgl. auch eine Karikatur des Kladderadatsch auf Meyerbeer von 1860.

Literatur: Drewes, Jüdischer Adel, 2013, S. 206 und öfter

Meyerbeer-Karikatur

giacomo-meyerbeer

Karikatur »Giacomo am Rubicon« im Kladderadatsch (1860): Giacomo Meyerbeer (der bereits 1854 einen württembergischen Adelstitel erhalten hatte, aber nicht führte) müsse sich angeblich zwischen seinem Judentum und einem Adelstitel entscheiden. Siehe dazu Drewes, Jüdischer Adel, 2013, S. 206.

Bildunterschrift: »Laß’ ich mich taufen, entgeht mir des Oheims reichliche Erb­schaft; | Laß’ ich mich nicht – umsonst winkt mir das Adelsdiplom.« — Beschriftung des links dargestellten Blatts: »Testament | 20,000 Th[a]l[e]r | Rente | aber nicht taufen« — Beschriftung des rechts dargestellten Blatts: »Adels | Diplom«

Die Karikatur erschien im Kladderadatsch vom 5. Februar 1860, S. 24 (vgl. das Digitalisat in Google Buchsuche). Bereits in der vorhergehenden Ausgabe vom 29. Januar 1860 war auf S. 19 auf das Gerücht einer möglicherweise bevorstehenden Adelsverleihung Bezug genommen worden.