Im Holocaust wurden auch (wohl mindestens mehrere Dutzend) Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft ermordet, die einen mehr oder weniger adligen Familien- oder Geburtsnamen hatten. Einige stammten aus geadelten besitzbürgerlichen, oft früher oder später getauften Familien, andere hatten adlige Ehepartner nichtjüdischer Herkunft, wieder andere führten Namen, die nur adlig klangen wie »von Halle«. So gering die Zahl adliger Holocaust-Opfer angesichts der Millionen Ermordeter ist und so verschieden die betreffenden Personen hinsichtlich ihrer Herkünfte, Adelstitel und Schicksale waren, an dieser Stelle soll an sie erinnert werden.
Die folgende Liste enthält für den Anfang nur Namen deutscher Holocaust-Opfer, entnommen dem Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933–1945) mit seinen ca. 170.000 verzeichneten Namen. Die unten genannten Namen sind mit dem jeweiligen Datensatz im Gedenkbuch verlinkt. Darin nicht genannt wird Alice von Wassermann.
Selbstverständlich gab es noch (und sicherlich deutlich) mehr ermordete Juden bzw. Menschen jüdischer Herkunft, die irgendwie dem Adel angehörten, beispielsweise die Pariserinnen Béatrice Reinach, geborene de Camondo (1894–1945, † im Vernichtungslager Auschwitz) und die anlässlich ihrer Heirat zum Judentum konvertierte Élisabeth de Rothschild, geborene Pelletier de Chambure (1902–1945, † im KZ Ravensbrück). Diese war das einzige Mitglied der berühmten Familie Rothschild, das im Holocaust ermordet wurde. Noch ein Beispiel: Der hochbetagte, gebrechliche Baron Elio Morpurgo (1858–1944), einst mehrfach Unterstaatssekretär in italienischen Regierungen, starb im Viehwaggon auf dem Weg ins Vernichtungslager Auschwitz; tragischerweise war er nach Mussolinis Machtergreifung zeitweise selbst Mitglied der faschistischen Partei gewesen.
Natürlich ist schon die Liste, was Deutschland betrifft, insofern unvollständig, als sie nicht alle erfassen kann, die irgendwie durch den Nationalsozialismus zu Tode kamen oder von denen dies angenommen werden kann. Von den hier Genannten wiederum ist nicht stets genau bekannt, wie und wo sie ermordet wurden bzw. zu Tode kamen. Sehr wichtig zu beachten ist im Übrigen aufs Neue, dass keineswegs jeder, der von Juden abstammte und daher NS-verfolgt war, sich auch selbst als Jude ansah; viele der im Folgenden genannten Holocaust-Opfer gehörten dem Judentum als Religionsgemeinschaft schon sehr lange nicht mehr oder sogar zeitlebens nicht an.
In die Liste aufgenommen wurden alle bislang bekannten Fälle, in denen der Familien- oder Geburtsname in irgendeiner Weise auf einen Adelstitel hinweist, aber auch solche, in denen ein Name mehr oder weniger adlig erscheint, ohne es wahrscheinlich zu sein.
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Ameln, Friedrich von (1901–1944), aus Krefeld, war in die Niederlande emigriert, 1943 ins KZ Neuengamme deportiert und wohl dort †
Arnim, Hedwig Maria Wilhelmine Freifrau von, geborene Sonntag (1891–1945), aus Berlin, † im KZ Ravensbrück
Bauer, Eva von, geborene Rinkel (1897–1943), aus Köln, lebte in Berlin, 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort †
Im Gedenkbuch gibt es zwei Einträge mit identischen Sterbedaten, aber unterschiedlichen Geburtsjahren. Ganz offensichtlich handelt es sich um dieselbe Person, und das im anderen Eintrag genannte Geburtsjahr 1904 stimmt nicht: Vgl. die Angaben zu Eva von Bauer unter http://www.geni.com/people/Eva-von-Bauer/6000000022405230664.
Bayer-Ehrenberg, Stefanie (Stephanie) von, geborene Hesselberger (1887–1942), aus München, † durch Freitod
Beauvais, Johanna Lucie von, geborene Seligmann (1897–1943), aus München, lebte in Frankfurt am Main, 1943 im Gestapogefängnis ebd. inhaftiert, dann ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort †
Behr, Berta Betty von, geborene Russ (1897–1941), aus Breslau, 1941 nach Kowno (Kauen), Fort IX, deportiert und dort †
Born, Friedrich [Freiherr] von (1873–1944), aus Berlin, war nach Ungarn emigriert, 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert (?), jedoch (?) † im KZ Dachau
Siehe auch den Auszahlungsentscheid des Claims Resolution Tribunal von 2005 »betreffend das Konto von F. Born«. Demnach war Born Gutsbesitzer, besaß die deutsche und ungarische Staatsbürgerschaft und trug den Titel Baron. Zum Adelstitel der Familie Born siehe hier.
Braß, Helene von, geborene Neumann (geb. 1909, Schicksal ungeklärt), aus Breslau, war nach Belgien emigriert, 1942 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich dort †
Campe, Harriet Freifrau von, geborene von Bleichröder (1892–1942), aus Berlin, 1942 ins Ghetto Riga deportiert und dort †
Zum Adelstitel der Familie Bleichröder siehe hier.
Ciriacy-Wantrup, Judit (Judith, Judis, Julie) von, geborene Czarnikauer (1906–1942), aus München, † durch Freitod
Collas, Alice (Alexandria) von, geborene Silberfeld (1896–1941), aus Breslau, lebte ebd. und in München, 1941 nach Kowno (Kauen), Fort IX, deportiert und dort †
Crompton, Rachel von, geborene Weper (1871–1943), geboren in Lemberg, lebte in Berlin, 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und dort †
Dam, Alexander von (1859–1944), geboren in Groningen, wohnte in Hamburg, † im Ghetto Theresienstadt
Sein Name lautete korrekt »van Dam«, vgl. die Angaben über ihn unter http://www.genealogs.nl/getperson.php?personID=I32899&tree=2.
Dreyse, Zilla Wilhelmine von, geborene Baehr (1862–1943), aus Köln, † durch Freitod
Eck, Frieda von, geborene Gottschalk (1886–1944), aus Nauen, † im KZ Ravensbrück
Engel, Georg Stephan von (1894–1941), geboren in in Wien, lebte zuletzt in Berlin, † im Ghetto Minsk
Er stammte aus der bekannten Industriellenfamilie Engel de Jánosi in Pécs und Wien, die 1886 den ungarischen Adel erhalten hatte, und hatte sich 1916 katholisch taufen lassen. Vgl. die Angaben über ihn bei Georg Gaugusch, Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800–1938 (= Jahrbuch der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft »Adler«, 3. F., Bd. 16), Bd. 1, Wien 2011, S. 561.
Eppstein, Georg Johannes Friedrich [Freiherr] von (1874–1942), geboren in Breslau, lebte in Berlin und Detmold, † im Ghetto Theresienstadt
Eppstein, der sich 1901 hatte taufen lassen, war Publizist und bis 1918 Chef des Geheimen Zivilkabinetts des Fürsten von Lippe und von diesem zum Professor und Wirklichen Geheimen Rat ernannt, 1915 geadelt und 1918 baronisiert worden. So lange die Monarchie bestand, war die Führung seines Adelstitels in Preußen durch die dortige Adelsbehörde verhindert worden. Siehe dazu Drewes, Jüdischer Adel, 2013, S. 342f., Anm. 220. Über ihn siehe ansonsten den ausführlichen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia, der auch gut zusammenfasst, wie der Monarchist Eppstein zumal nach 1918 von antisemitischen Adelskritikern und Adligen (schließlich auch vom lippischen Fürstenhaus) verfemt wurde.
Feinberg, Eugenie von, geborene Scheinessohn (1852–1943), aus Riga, wohnte in Hamburg, † im Ghetto Theresienstadt
Feinberg, Jenny von (1852–1943), aus Riga, wohnte in Bad Schwartau und Lübeck, † im Ghetto Theresienstadt
Fraenkel, Friederike von, geborene Cleef (1908–1944), aus Emden, wohnte in Koblenz und Duisburg, 1942 von Düsseldorf ins Ghetto Theresienstadt deportiert, † im Vernichtungslager Auschwitz
Ihr Name lautete wohl nur Fränkel, ihr Geburtsname van Cleef (vgl. die Gedenktafel auf dem jüdischen Friedhof in Emden).
Geldern, Alfred von (1893–1942), aus Koblenz, wohnte in Köln, † im Vernichtungslager bzw. der Tötungsstätte Maly Trostinez bei Minsk
Geldern, Berta von, geborene Meyer (1870–1942), aus Koblenz, wohnte in München, † im Ghetto Theresienstadt
Geldern, Elisabeth (Elli) van/von, geborene Passmann (1916–1942), aus Bochum, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert, † im Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno)
Geldern, Hans van/von (1910–1942), aus Essen, 1938/39 inhaftiert im KZ Dachau, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert, † im Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno)
Geldern, Johanna (Johanne) von (1896–1941?), aus Köln, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert
Geldern, Kurt van/von (1908–1942), aus Essen, 1938/39 im KZ Dachau inhaftiert, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) und kurz darauf an einen unbekannten Ort deportiert, † in Posen
Geldern, Lazarus von Lazerus Leo van (1940–1942), aus Essen, 1941 deportiert ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz), † im Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno)
Geldern, Leo von (1880–1944), aus Köln, wohnte in Bremen, 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert, 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, † ebd.
Gizycki, Henriette von, geborene Salomonski (1867–1944), wohnte in Berlin, † im Ghetto Theresienstadt
Görtz, Else von, geborene Meyer (1882–1944), wohnte in Brunkensen, † im Ghetto Theresienstadt
Gutmann, L(o)uise, geborene [Freiin] von Landau (1892–1944), aus Berlin, lebte in den Niederlanden, 1943 ins Ghetto Theresienstadt, 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort †
Über sie siehe Drewes, Jüdischer Adel, bsds. S. 129–132 (dort auch zur literarischen Erwähnung Luise von Landaus bei Walter Benjamin, dessen angehimmelte Mitschülerin sie war), und die genealogischen Angaben in Geni.com. Sie und ihr Mann, der ebenfalls aus Berlin stammende Bankier und Kunstsammler Fritz Gutmann (1886–1944, ermordet im Ghetto Theresienstadt), lebten schon seit 1918 in Amsterdam. Luises Vater war der Privatgelehrte Wilhelm (Freiherr von) Landau aus der bedeutenden Bankiersfamilie in Breslau und Berlin (zum Adelstitel der Familie siehe hier). Zu Luise und Fritz Gutmanns Schicksal im Holocaust siehe Michael Wögerbauer, Das prominente Ehepaar Gutmann und die diplomatischen Bemühungen zu seiner Befreiung, in: Theresienstädter Studien und Dokumente, Jg. 2001, S. 252–268.
Hagen, Fritz Johannes Herbert von, geborene Stockmann [?!] (1912–1943), aus Ohrdruf, lebte in Erfurt, im KZ Buchenwald inhaftiert und dort †
Hier muss beim Namen etwas durcheinander gekommen sein, jedenfalls handelte es sich offenbar um einen Mann (vgl. hier).
Die folgenden 20 Personen waren mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht adlig. Das Heroldsamt in Berlin, die preußische Adelsbehörde bis zum Ende Monarchie, deren Mitarbeiter stark antisemitisch eingestellt waren, sammelte um 1900 argwöhnisch Nachrichten über Träger des Namens »van/von Halle« (die wohl mehr oder weniger alle aus einer sehr großen Hamburger Familie jüdischer Herkunft stammten), um ggf. angebliche oder tatsächliche Adelsanmaßungen zu unterbinden. Vgl. dazu meinen Beitrag über einen Brief des Fontane-Freunds Georg Friedlaender an den Leiter des Heroldsamts aus dem Jahr 1904.
Halle, Albert von (geb. 1876, für tot erklärt), aus Hamburg, 1941 nach Riga-Jungfernhof (Außenlager des Ghettos Riga) deportiert und vermutlich dort †
Halle, Alfons von (geb. 1902, Schicksal ungeklärt), aus Hamburg, 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert, 1941 ins Ghetto Minsk deportiert und vermutlich dort †
Halle, Art(h)ur von (geb. 1885, Schicksal ungeklärt), aus Hamburg, wohnte in Berlin, 1944 ins Ghetto Theresienstadt, dann ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich dort †
Halle, Augusta (Auguste) von (geb. 1877, Schicksal ungeklärt), aus Hamburg, 1942 ins Ghetto Theresienstadt, 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich dort †
Halle, Berta von (geb. 1905, Schicksal ungeklärt), aus Hamburg, 1941 ins Ghetto Minsk deportiert und vermutlich dort †
Halle, Charlotte von, geborene Josef (geb. 1876, Schicksal ungeklärt), aus Hamburg, 1943 ins Ghetto Theresienstadt, 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich dort †
Halle, Felix von (geb. 1885, Schicksal ungeklärt), aus Hamburg, 1933–35 in Hamburg im Gefängnis, 1938 im KZ Fuhlsbüttel und 1938/39 im KZ Sachsenhausen inhaftiert, 1941 ins Ghetto Minsk deportiert und vermutlich dort †
Halle, Frieda (Friedel) von (geb. 1917, Schicksal ungeklärt), aus Frankfurt am Main, wohnte zuletzt in Münster, 1942 ins Ghetto Piaski deportiert und vermutlich dort †
Halle, Hans Jürgen von (geb. 1921, für tot erklärt), aus Hamburg, war in die Niederlande emigriert, 1941 ins KZ Mauthausen deportiert und vermutlich dort †
Halle, Hans von (geb. 1902, Schicksal ungeklärt), aus Berlin, wohnte zuletzt in Hamburg, 1942 ins Ghetto Theresienstadt, 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich dort †
Über ihn siehe http://stolpersteine-hamburg.de/index.php?&MAIN_ID=7&p=78&BIO_ID=3213.
Halle, Ingrid von (geb. 1928, Schicksal ungeklärt), aus Hamburg, 1941 ins Ghetto Minsk deportiert und vermutlich dort †
Halle, Isidor von (1903–1944), aus Frankfurt am Main, 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert, † ebd.
Halle, Josefine von, geborene Glück (geb. 1899, Schicksal ungeklärt), aus Berlin, wohnte zuletzt in Hamburg, 1941 ins Ghetto Minsk deportiert und vermutlich dort †
Halle, Karl Heinz von (geb. 1934, Schicksal ungeklärt), aus Berlin, wohnte zuletzt in Köln, Ort der Deportation unbekannt
Halle, Ledica (Lissy) von (1904–1944), aus Hamburg, 1943 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, † im Vernichtungslager Auschwitz
Halle, Oskar L.[ouis] von (geb. 1886, für tot erklärt), aus Hamburg, 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich dort †
Er war Architekt und wird kurz erwähnt bei Myra Warhaftig, Deutsche jüdische Architekten vor und nach 1933 – Das Lexikon. 500 Biographien, Berlin 2005, S. 213 (wonach er bis zur Deportation in Hamburg lebte, Mitglied des Bundes Deutscher Architekten [gewesen] war und zur NS-Zeit seiner jüdischen Herkunft wegen nicht Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste werden durfte). Vgl. die genealogischen Angaben unter https://www.geni.com/people/Oscar-Louis-von-Halle/6000000010840238776.
Halle, Rika (Rieke) von, geborene Rosenthal (1872–1942), aus Bromberg, wohnte zuletzt in Berlin, † im Ghetto Theresienstadt
Halle, Rosa von, geborene Löwenthal (geb. 1876, für tot erklärt), aus Berlin, wohnte zuletzt in Hamburg, 1941 nach Riga-Jungfernhof (Außenlager des Ghettos Riga) deportiert und vermutlich dort †
Halle, Rosa von (geb. 1905, Schicksal ungeklärt), aus Frankfurt/Main, 1942 zur Tötungsstätte Raasiku (bei Reval) deportiert und vermutlich dort †
Halle, Siegfried von (geb. 1879, Schicksal ungeklärt), aus Hamburg, wohnte zuletzt in Frankfurt/Main, 1942 an einen unbekannten Ort deportiert
Heise, Margarete von, geborene Hauck (1895–1942), aus Steinau (Schlesien), 1940 ins KZ Ravensbrück deportiert, 1942 in der Tötungsanstalt Bernburg an der Saale getötet
Heyden, Alice von der, geborene Tuteur (1897–1944), aus Antwerpen, lebte in Köln, † durch Freitod
Heydt, Betty (Betti) von der, geborene Krim (geb. 1889, Schicksal ungeklärt), aus Brody, lebte in Hamburg, 1942 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich dort †
Hirsch, Karl Moritz Freiherr von (1871–1944), aus München, † im Ghetto Theresienstadt
Hirsch auf Gereuth, Paul Alarich von (1874–1942), aus Würzburg, 1938 in Schutzhaft, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert und dort †
Hirschberg, Sophie von, geborene Wildermann (geb. 1881, Schicksal ungeklärt), aus Odessa, lebte in Berlin, 1942 ins Ghetto Riga deportiert und vermutlich dort †
Imhof, Amalie von, geborene Lukas (1896–1942), aus Mülheim an der Ruhr, lebte in Berlin, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert, 1942 im Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) †
Kaufmann-Asser, Heinrich Ritter von (1882–1943), aus München, † im KZ Auschwitz
Korzebock, Hilda von, geborene Adler (1872–1942), aus Londorf bei Gießen, lebte in Frankfurt am Main, 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und dort †
Kraynicke, Rosa von, geborene Franzus (geb. 1874, Schicksal ungeklärt), aus Nordenburg (Ostpreußen), lebte in Königsberg (Pr.), 1942 ins Ghetto Theresienstadt und kurz darauf ins Vernichtungslager Treblinka deportiert und vermutlich dort †
Krempelhuber auf Emingen, Elsa Else Amalie Edle von, geborene Löwenthal (1886–1942), aus München, † durch Selbstmord
Lang-Puchhof, Josefine von, geborene Hamburger (1896–1942), aus Wien, lebte in Berlin, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert, † im Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno)
Leitner, Erna von, geborene Schaje (1875–1942), aus Berlin, † durch Freitod
Leski, Juliane von (1901–1943), aus Löbau, lebte in Dresden, † im Vernichtungslager Auschwitz
Mansbach von Löbenstein, Edmund (1896–1940), aus Worms, lebte in Frankfurt am Main, 1939 im Zuchthaus Waldheim und 1940 im KZ Sachsenhausen inhaftiert und dort †
Sein Name lautete offenbar nur Mansbach, während Löbenstein (ohne »von«) der Geburtsname seiner Mutter war. Vgl. die Angaben zur Familie unter http://jewishmuseummd.org/2012/03/ms-125-the-mansbach-family-papers/. Ein Foto des Stolpersteins in Frankfurt zum Gedenken an Edmund Mansbach ist zu finden unter https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stolperstein_Mainzer_Landstr_36_Mansbach_Edmund_(sk).jpg.
Mauch, Theodora von, geborene Königshöfer (1880–1943), aus Stuttgart, lebte in München, 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und dort †
Mayer, Leonie von, geborene Jordan (geb. 1883, Schicksal ungeklärt), aus Frankfurt am Main, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert
Mayer, Martin von (geb. 1875, für tot erklärt), aus Coburg, lebte in Frankfurt am Main, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert
Minden, Margaret(h)e von, geborene Herrmann (1904–1943), aus Bochum , lebte ebd., in Düsseldorf und Köln, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert und dort †
Mühlen, Marie Regina Freifrau von, geborene Hanau (1868–1945), aus Stuttgart, † im Ghetto Theresienstadt
Nickisch von Rosenegk, Anna, geborene Hüttner (1876–1942), aus Lwow/Lemberg, lebte in Berlin, † im Ghetto Warschau
Platen-Hallermund, Maria Isabella von, geborene Kugelmann (geb. 1886, für tot erklärt), aus Hamburg, (wann?) ins Ghetto Minsk deportiert
Porten, Franziska von der, geborene May (1855–1942), aus Hamburg, lebte in Wiesbaden, † durch Freitod
Porten, Ines von der (geb. 1880, für tot erklärt), aus Frankfurt am Main, lebte in Wiesbaden und Frankfurt am Main, 1942 ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und vermutlich dort †
Raalte, Susanne von (1872–1941), aus Frankfurt am Main, lebte in Niederrodenbach, † durch Freitod
Redlich, Erich Freiherr (1886–1941), aus Köln, † im Ghetto Lodz
Reichel, Charlotte von, geborene Meyer (geb. 1899, Schicksal ungeklärt), aus Berlin, lebte in Hannover, 1944 ins KZ Ravensbrück deportiert
Rossem von Oehl, Käthe (geb. 1895, für tot erklärt), aus Berlin, war nach Belgien emigriert, 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich dort †
Laut Angaben auf der Website des U.S. Holocaust Memorial Museum hieß sie van Rossem und mit Geburtsnamen wohl Oehl
Rubensohn, Gertrud von, geborene Halle (1884, für tot erklärt), aus Hamburg, lebte ebd. und in Rostock, war in die Niederlande emigriert, 1944 ins Ghetto Theresienstadt, dann ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und wahrscheinlich dort †
Rudgisch, Betty von, geborene Hess (1875–1941), aus Aachen, lebte in Köln, dort † in einem Lager
Rudorff, Jenny von, geborene Bernhard (1859–1942), aus Krakow am See, lebte in Wiesbaden, 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und dort †
Schlopsnies, Franziska von, geborene Spangental (geb. 1884, Schicksal ungeklärt), aus Frankfurt am Main, lebte in München, 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich dort †
Schönthal, Goldine von der, geborene Wall (1867–1943), aus Norderney, lebte in Upgant-Schott, war in die Niederlande emigriert, 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort †
Seydlitz-Kurzbach, Käthe von, geborene Cohn (geb. 1904, Schicksal ungeklärt), aus Prökuls (Ostpreußen), lebte in Berlin, 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich dort †
Sonn, Hermann von (geb. 1888, für tot erklärt), aus Neukirchen bei Ziegenhain, lebte in Hamburg, 1936/37 ebd. im Gefängnis, 1938 im KZ Fuhlsbüttel und im KZ Sachsenhausen inhaftiert, 1941 nach Riga-Jungfernhof (Außenlager des Ghettos Riga) deportiert und vermutlich dort †
Seine Name lautete offenbar nur Sonn, vgl. die Seite zu Neukirchen in der Alemannia Judaica
Sparr, Alice Dorothea Dorothe von, geborene Platschek (1881–1942), aus Berlin, lebte in Heidelberg und München, † durch Freitod
Strauss, Clara von, geborene Mentz (geb. 1905, Schicksal ungeklärt), aus Den Haag, lebte in Frankfurt am Main, war in die Niederlande emigriert, 1943 ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und vermutlich dort †
Sydow, Amalie Marie von, geborene Ficker (1867–1942), aus Teplitz-Schönau/Teplice-Sanov (Böhmen), lebte in Wiesbaden, 1942 ins KZ Ravensbrück, dann ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort †
Tannstein, Marta von, geborene Gabriel (geb. 1887, Schicksal ungeklärt), aus Berlin, war in die Tschechoslowakei emigriert, 1941 ins Ghetto Theresienstadt, 1942 ins Ghetto Riga deportiert und vermutlich dort †
Tarnowsky, Alexander von (1888–1943), aus Kiew, lebte in Brandenburg an der Havel, ins KZ Natzweiler deportiert und dort †
Tschirnhaus, Ehrenfried Walter von (1917–1944), aus Barmen-Elberfeld, lebte in Wiesbaden, 1943/44 im KZ Buchenwald inhaftiert und dort †
Tschirnhaus, Katharina von, geborene Arioni (1892–1942), aus Barmen-Elberfeld, lebte in Wiesbaden, † durch Freitod
Twardowski, Ilse Beate von, geborene Conrat (1880–1942), aus Wien, lebte in München, † durch Freitod
Waldberg, Violetta Freifrau von, geborene Platschek (1877–1942), aus Heidelberg, † durch Freitod
Waldbott von Bassenheim, Käthe, geborene Hahn (1892–1942), aus Berlin, 1942 nach Riga deportiert und dort †
Walde, Amalie von der, geborene Wolff (geb. 1886, Schicksal ungeklärt), aus Essen, lebte in Euskirchen, 1942 in den Osten deportiert
Walde, Arthur von der (geb. 1899, für tot erklärt), aus Königsberg (Ostpreußen), lebte in Gelsenkirchen, 1942 ins Ghetto Riga deportiert und vermutlich dort †
Walde, Else von der, geborene Löwenberg (geb. 1893, Schicksal ungeklärt), aus Hannover, lebte in Hamburg, 1941 ins Ghetto Minsk deportiert
Walde, Else von der, geborene Frankenhaus (1902–1944), aus Hohenlimburg, lebte in Gelsenkirchen, 1942 ins Ghetto Riga, 1944 ins KZ Stutthof deportiert und dort †
Walde, Gertrud von der, geborene Baum (1870–1942), aus Gonnesweiler, lebte in Saarbrücken und Halle an der Saale, 1942 ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort †
Walde, Karoline Caroline Wigam Mirjam von der (geb. 1921, für tot erklärt), aus Emden, lebte ebd., in Fulda und Hamburg, 1941 ins Ghetto Minsk deportiert
Walde, Raphael Rafael Hirsch von der (geb. 1932, für tot erklärt), aus Emden, lebte ebd. und in Hamburg, 1941 ins Ghetto Minsk deportiert
Walde, Rebekka Rebecca von der (1875–1941), aus Emden, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert und dort †
Walde, Rosa Rosel Mendel von der (geb. 1926, Schicksal ungeklärt), aus Essen, lebte in Euskirchen und Köln, … ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert
Walde, Siegmund von der (geb. 1890, Schicksal ungeklärt), aus Emden, lebte in Berlin, 1941 ins Ghetto Minsk deportiert
Wall, Betti von der (geb. 1901, Schicksal ungeklärt), aus Norden, lebte ebd. und in der Heil- und Pflegeanstalt in Landsberg an der Warthe, offenbar getötet im Rahmen der »Euthanasie«-Morde
Wall, Else von der, geborene Lang (1884–1944), aus Suhl, lebte in Celle, war 1938 in die Niederlande emigriert, 1943 im Sammellager Westerbork inhaftiert, dann ins KZ Bergen-Belsen und 1944 ins Ghetto Theresienstadt, schließlich ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich dort †
Wall, Else von der (geb. 1892, Schicksal ungeklärt), aus Norden, lebte in Hamburg, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert
Wall, Erika von der (1915–1945), aus Norden, lebte in Celle und Leipzig, 1942 ins Ghetto Riga 1944 ins KZ Stutthof deportiert und dort †
Wall, Eva von der, geborene Wolff (geb. 1895, Schicksal ungeklärt), aus Aurich, lebte ebd. und in Hildesheim, 1942 im Sammellager Hannover-Ahlem inhaftiert, dann ins Ghetto Warschau deportiert
Wall, Gerda von der (geb. 1927, Schicksal ungeklärt), aus Aurich, lebte ebd. und in Hildesheim, 1942 im Sammellager Hannover-Ahlem inhaftiert, dann ins Ghetto Warschau deportiert
Wall, Henriette von der (geb. 1930, Schicksal ungeklärt), aus Aurich, lebte ebd. und in Hildesheim, 1942 im Sammellager Hannover-Ahlem inhaftiert, dann ins Ghetto Warschau deportiert
Wall, Joseph (Josef) von der (1889–1938), aus Norden, lebte in Aurich, 1938 im KZ Buchenwald inhaftiert und dort †
Wall, Julius von der (1872–1944), aus Norderney, lebte in Celle, war 1938 in die Niederlande emigriert, 1943 im Sammellager Westerbork inhaftiert, dann ins KZ Bergen-Belsen, 1944 ins Ghetto Theresienstadt und schließlich ins Vernichtungslager Auschwitz deprotiert und dort †
Wall, Julius von der (1876–1942), aus Norden, 1942 nach Riga deportiert und dort †
Wall, Manfred von der (geb. 1922, Schicksal ungeklärt), aus Aurich, lebte ebd., in Hattenhof und Hildesheim, 1942 im Sammellager Hannover-Ahlem inhaftiert, dann ins Ghetto Warschau deportiert
Wall, Sophie von der (1883–1942), aus Norden, lebte ebd. und in Berlin, 1942 nach Riga deportiert und dort †
Wall, Therese von der (1879–1942), aus Norden, lebte ebd. und in Berlin, 1942 nach Riga deportiert und dort †
Wall, von der, Hert(h)a (geb. 1912, für tot erklärt), aus Norden, lebte in Leipzig, 1942 ins Ghetto Riga, 1944 ins KZ Stutthof deportiert
Wassermann, Alice von (1874–1943), aus Wien, lebte in Berlin, war nach Belgien emigriert, [wohl 1943] ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort †
Über sie, die im Gedenkbuch fehlt, siehe die genealogischen Angaben unter https://www.geni.com/people/Alice-von-Wassermann-von-Taussig/6000000010793964609. Sie war die Witwe des bekannten Mediziners August von Wassermann in Berlin, der aus der jüdischen, 1910 in Bayern geadelten Bankiersfamilie in Bamberg und Berlin stammte. Wohl Mitte/Ende der 1930er Jahre war sie zu ihrem Sohn Robert nach Brüssel emigriert, dessen Frau nichtjüdischer Herkunft war, und lebte bei ihnen schwerkrank (Insa Meinen, Die Deportation der Juden aus Belgien und das Devisenschutzkommando, in: Johannes Hürter u. Jürgen Zarusky [Hgg.], Besatzung, Kollaboration, Holocaust Neue Studien zur Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. Mit einer Reportage von Wassili Grossman [= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Bd. 97], München 2008, S. 45–80, hier S. 65). Auch zwei ihrer Schwestern wurden im Holocaust ermordet, darunter die in der Nähe von Salzburg lebende Malerin Helene von Taussig (die sich als Erwachsene hatte katholisch taufen lassen).
Wassermann, Robert von (1897–1943), aus Berlin, war nach Belgien emigriert, 1940 ins Internierungslager Saint Cyprien, 1943 ins Sammellager Mechelen (Malines) deportiert und dort †
Sohn der vorigen und August von Wassermanns. Genealogische Angaben über ihn siehe unter https://www.geni.com/people/Dr-Robert-von-Wassermann/6000000010424164146.
Wedelstaedt, Hinde (Hinda) von, geborene Ochser (geb. 1884, Schicksal ungeklärt), aus Brody, lebte in Berlin, 1942 ins Ghetto Theresienstadt, 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert
Weinberg, Arthur Bernhard von (1860–1943), aus Frankfurt am Main, 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und dort †
Der bedeutende, sehr vermögende Frankfurter Farbenindustrielle und Rennstallbesitzer Arthur von Weinberg hatte sich 1880 taufen lassen, 1908 war er in den preußischen Adelsstand erhoben worden (beides gemeinsam mit seinem Bruder Carl).
Wesierski, Leo von (geb. 1905, Schicksal ungeklärt), aus Berlin, war 1939 nach Belgien emigriert, 1940 ins Internierungslager Saint Cyprien, dann ins Sammellager Drancy, 1942 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert
Wien, Otto von (Otto van, Etto van) (1886–1941), aus Schweinfurt, lebte in München, 1938 im KZ Dachau inhaftiert, 1941 nach Kowno (Kauen), Fort IX, deportiert und dort †
Woedtke, Käthe Rahel von, geborene Rosenthal (1879–1944), aus Berlin, lebte in Wiesbaden, 1943 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und dort †
Wyk, Isaak von der (geb. 1907, Schicksal ungeklärt) aus Emden, lebte in Stuttgart und Eschenau, 1942 ins Ghetto Theresienstadt, 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert
Wyk, Rieckchen von (geb. 1898, Schicksal ungeklärt), aus Emden, 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz), 1942 ins Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) deportiert
Zülow, Helene von, geborene Fuchs (1880–1942), 1941 ins KZ Ravensbrück deportiert, † in der Tötungsanstalt in Bernburg an der Saale