Konfession: jüdisch
Adelstitel: 1872 sachsen-meiningischer Freiherrnstand für August (Freiherrn von) Wolf (Lebensdaten wohl: 1828–1888), sachsen-meiningischer Generalkonsul a.D. in [?] Meiningen
Um 1880 soll Wolf in Wiesbaden gelebt haben; dass er zum Zeitpunkt seiner Nobilitierung in Meiningen wohnte, könnte eine irrtümliche Angabe sein. Offenbar ist er im Übrigen identisch mit dem Kaufmann jüdischen Glaubens August Wolf in Odessa, der dort um 1860 auch schon einige Jahre lang Konsul für Mecklenburg-Schwerin gewesen war und in die bedeutende Bankiersfamilie Raffalovich eingeheiratet hatte (welche wiederum unter anderem mit den Morpurgos in Triest verschwägert war und in Odessa ebenfalls verschiedene Staaten konsularisch vertrat). Wolfs Schwiegervater Abraham Moses Raffalovich soll 1857 zum Christentum konvertiert sein; ob auch Wolf sich taufen ließ, ist bislang nicht bekannt.
Literatur: Adelslexikon, Bd. 16 (2005) (= Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 137), S. 331; Maximilian Gritzner, Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte deutscher Landesfürsten während der letzten drei Jahrhunderte. Nach amtlichen Quellen gesammelt und zusammengestellt, Bd. 2, Görlitz 1881, S. 646 — August Wolf in Odessa und seine Schwäger David und Leon Raffalovich werden als Konsuln erwähnt bei Erik Amburger, Die Konsulate der Freien Stadt Frankfurt, Kurhessens, Hessen-Darmstadts und Nassaus im Russischen Reich, in: Festschrift für Heinz F. Friederichs, hg. von Gerhard Geßner, Neustadt/Aisch 1980, S. 15–25, hier S. 24
Internetressource: genealogische Angaben zu Baron August von Wolf unter http://www.geni.com/people/August-von-Wolf/6000000010763057827 (verlinkt mit Angaben zu Mitgliedern der Familie Raffalovich)