Rothschild

Konfession: jüdisch

Adelstitel: 1. 1816 österreichischer Adelsstand (1817 Ausfertigung des Diploms) für die Brüder Ambschel Mayer (1773–1855), Salomon Mayer (1774–1855), Carl/Calman Mayer (1788–1855) und Jacob/James Mayer Rothschild (1792–1868), Bankiers in Frankfurt am Main etc. — 2. 1822 österreichischer Freiherrnstand für die vier vorigen und ihren fünften Bruder Nathan Mayer Rothschild (1777–1836) in London; 1838 britische Anerkennung des Titels für dessen Sohn Lionel (de) Rothschild (1808–1879) — 3. 1847 britische Baronetwürde (nach dem Erstgeborenenrecht) für Nathan Mayers zweiten Sohn Anthony (de) Rothschild (1810–1876) (bzw. nach dessen Tod für die männlichen Nachkommen seines älteren Bruders Lionel) — 4. 1885 britisches Baronat (nach dem Erstgeborenenrecht) für Lionels Sohn Nathan Rothschild (1840–1915) [1]

Die berühmteste jüdische Adelsfamilie, einst wie jetzt! Einige Rothschilds in Großbritannien und Frankreich betätigen sich noch heute als Privatbankiers, Besitzer gediegener Weingüter, Philanthropen etc.

Literatur: Adelslexikon, Bd. 12 (2001) (= Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 125), S. 66–69, und Bd. 17 (2008) (= Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 144), S. 492; Peter Frank-Döfering (Hg.), Adelslexikon des österreichischen Kaisertums 1804–1918, Wien etc. 1989, S. 128 (dort »Mayer Rothschild« als Familienname angesehen) und 169; Geoffrey H. White (Hg.), The Complete Peerage, Bd. 11, London 1949, S. 211–213;Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, verschiedene Jahrgänge, zuerst Bd. 26 (1876), S. 652–657, zuletzt Bd. 83 (1933), S. 455–457; Burke’s Peerage & Baronetage, 106th Edition (1999), Bd. 2, S. 2458–2461; Debrett’s Peerage and Baronetage 2003, S. 1385–1387; Michael Jolles, A Directory of Distinguished British Jews, 1830–1930, London 2000, S. 52 u. 60; Albert M. Hyamson,The First Jewish Peer, in: Transactions of the Jewish Historical Society of England, Bd. 17 (1951/52), S. 287–290; Helga Krohn, Rothschild – von Rothschild – Freiherren von Rothschild, in: Georg Heuberger (Hg.): Die Rothschilds. Eine europäische Familie, Sigmaringen 1994, S. 53f.; Simone Mace, Vom Frankfurter Juden zum Lord Rothschild. Der Aufstieg der englischen Rothschilds in den Adel, in: Georg Heuberger (Hg.), Die Rothschilds. Beiträge zur Geschichte einer europäischen Familie, Sigmaringen 1994, S. 185–200; Drewes, Jüdischer Adel, 2013, öfters — Zur Familie Rothschild und zu einzelnen ihrer Mitglieder gibt es reichlich Literatur, daher sei hier nur auf die wichtigsten Personennachschlagewerke für Deutschland, Österreich und Großbritannien verwiesen: Neue Deutsche Biographie, Bd. 22 (2005), S. 129–136 (auch online verfügbar); Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Bd. 9, S. 288–290 (auch online verfügbar); Oxford Dictionary of National Biography, Bd. 47, S. 907–927 (nur teilweise online frei verfügbar)

Internetressourcen: Artikel »Rothschild« in der deutschsprachigen Wikipedia; Artikel »Rothschild family« und »Baron Rothschild« (zu den britischen Adelstiteln) in der englischsprachigen Wikipedia

[1] Im Annuario della Nobiltà Italiana, Neue Folge, 31. Ausgabe (2010), Bd. 3, S. 1195f., wird außerdem fälschlich ein gewisser Jean Henry de Rothschild (de Randeck) (1914–?) als Mitglied dieser Familie angesehen, dem 1965 von der Republik San Marino der Titel »nobile« verliehen wurde.